Stress im Studium
Immer mehr Studierende leiden unter Überforderung und Stress. Seit der Umstellung auf das Bachelor-Master-System stellten Experten eine deutliche Tendenz zu einer allgemeinen Überlastung und psychischen Erschöpfung an den Universitäten fest. Obwohl für viele Fachleute der Begriff Burnout nicht klar definiert ist, sehen sie besonders in den letzten 5 Jahren einen deutlichen Anstieg an Burnout-Symptomen bei Studenten und Studentinnen im engeren Sinne. Für diese Zielgruppe waren Psychopharmaka und Antidepressiva 2010 die am häufigsten verschriebenen Arzneimittel, so ein Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse.
Als Ursache wird vor allem die Umstellung auf das Bachelor-Master-Studium genannt. Die erhöhte Arbeitsdichte und mangelnde Freiräume im Studium gehen einher mit steigendem Leistungs- und Konkurrenzdruck. Eine Untersuchung der Uni Konstanz aus dem vergangenen Jahr belegt, dass die Konkurrenz unter den Kommilitonen seit 2004 angestiegen ist und jeder Fünfte sie als Belastung spürt. Doch der Druck liegt bei vielen auch in den subjektiven Anforderungen an sich selbst, wie Auslandserfahrung, Praktika und das Alter beim Abschluss.
Zwischen den Geschlechtern kommt es zu unterschiedlichen Reaktionen auf die stressige Zeit des Studiums. Während sich bei Männern die Probleme in Arbeits- und Lernstörungen zeigen und sie Hilfe häufig ablehnen, leiden Studentinnen besonders unter Überforderung und Stress, verbunden mit depressiven Verstimmungen.
Angesichts der sich häufenden Probleme sind viele Studentische Beratungsstellen nicht ausreichend mit Personal ausgestattet, obwohl eine psychosoziale Unterstützung vielen Studierenden helfen könnte.