Eine Frage des Geschlechts?

On Juni 16, 2012, Veröffentlicht von , in Beruf und Karriere, By ,,,,,,,, , mit Kommentare deaktiviert für Eine Frage des Geschlechts?

Dass zwischen Frauen und Männer Unterschiede im Verhalten und im Kommunikationsstil bestehen, ist nicht zu übersehen. Die Gründe dafür im Hirn und nicht in der Gesellschaft zu suchen, ist jedoch ein neuer Trend. Gerade in den Neurowissenschaften verbreitet sich immer mehr die These von Männern, die denken und Frauen, die fühlen. So heißt es heute zum Beispiel in vielen Sachbüchern, dass die linke und rechte Hemisphäre beim Mann stärker getrennt sei.

Schlussfolgerung: Der Mann habe ein Hochleistungsgehirn und könne sich besser auf die Lösung schwieriger Aufgaben konzentrieren, während die Frau talentierter im Kochen und bei der Kinderversorgung sei.

„ Neosexismus“ nennt die Psychologin Cordelia Fine die Ansicht, dass Geschlechterunterschiede neurologisch, anhand von Unterschieden im Gehirn begründet werden. In ihrem Buch „ Die Geschlechterlüge“ hat sie Studien zu diesem Thema auf ihre wissenschaftliche Glaubwürdigkeit überprüft. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass hauptsächlich die Testergebnisse an die Öffentlichkeit gelangen, bei denen Unterschiede zwischen den Geschlechtern festgestellt wurden, auch wenn diese nur sehr gering sind. Von Gemeinsamkeiten wird erst gar nicht berichtet.

Längst ist bestätigt, dass die Erwartungen, die in der Gesellschaft automatisch an das jeweilige Geschlecht gerichtet werden, das eigene Selbstbild beeinflussen. So zeigt eine Studie, dass Männer ihre mathematischen Fähigkeiten und Frauen ihre Sprachfähigkeiten besser einschätzten, wenn Sie vorher in einem Kästchen ihr Geschlecht ankreuzen mussten.

Weiterhin haben unterschiedliche Verfahren belegt, dass sich Hirnaktivitäten durch den Einfluss von Außen verändern. Mütter sprechen zum Beispiel mit ihren sechs Monate alten Töchtern mehr, als mit gleichaltrigen Jungen. Unterschiede im Hirnscan zeigen also nicht unbedingt die biologische

Festlegung einer Fähigkeit, sondern eher den immer noch großen Einfluss der Rollenzuweisung innerhalb der Gesellschaft.

 

 

 

 

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