Frauenförderung – ohne Erfolg?

Eine Studie des Führungskräfte Verbandes VAA zeigt: Rund 60 % der weiblichen Führungskräfte sehen ihre Karriere nicht durch Frauenförderprogramme beeinflusst. Von den 370 Befragten Führungskräfte der chemischen Industrie, sahen nur 2% einen künftigen,  stark positiven Einfluss auf ihre berufliche Entwicklung. Alle Befragten arbeiten in Unternehmen, in denen schon Maßnahmen zur Frauenförderung ergriffen wurden.

Auch eine Umfrage der Kölner Unternehmensberatung Sygny Consult zeigt, dass Unternehmen heute als weniger frauenfreundlich empfunden werden. Die Befragten geben an, dass Teilzeitarbeit weniger akzeptiert werde und es weniger Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gäbe, als noch im Jahr 2011.

Doch warum scheint die Frauenförderung gerade bei der Zielgruppe der weiblichen Führungskräfte nicht richtig anzukommen?

Laut der McKinsey Studienreihe „Women Matter“ investieren nämlich 80% der untersuchten deutschen  Unternehmen ausreichend in die Förderung von Frauen,  98% der größeren Unternehmen bieten flexible Arbeitszeiten, 96% bieten Karriereflexibilität wie zum Beispiel den reibungslosen Wechsel von Voll- in Teilzeit und 89% haben Kinderbetreuungsangebote.

Doch die meisten Programme wurden erst im Jahr 2010 eingeführt und brauchen Zeit, um die Erfolge sichtbar werden zu lassen.

Außerdem zählt Qualität statt Quantität. Nicht die Anzahl, sondern die Auswahl der Programme ist entscheidend. So setzen Unternehmen mit einem hohen Frauenanteil  mindestens 40% der Maßnahmen effektiv ein, während Betriebe, die keine Fortschritte machen, nur 17% durchsetzen.

Ein weiterer Grund ist, dass durch die hohe Präsenz des Themas  in den Medien, die Anspruchshaltung der Arbeitnehmerinnen gestiegen ist, und Unternehmen, in Bezug auf die Förderung von Frauen, heute kritischer bewertet werden.

Frauenförderprogramme sind mit einer gewissen Laufzeit auf jeden Fall erfolgversprechend, entscheidend ist aber die konsequente Umsetzung.