Karriere mit Kindern – doch möglich?

Sie wollen Kinder und eine erfolgreiche Berufslaufbahn?
Die Lösung des Problems ist ganz einfach: Bekommen Sie Ihr Kind in den Zwanzigern, während des Studiums oder der Ausbildung.Denn in dieser Zeit ist es leichter, sich um den Nachwuchs zu kümmern.
Wenn die Kinder dann alt genug sind, steht der Karriere, der dann immer noch recht jungen Frauen, nichts mehr im Wege. Ungefähr so stellt sich das zumindest Familienministerin Schröder vor.

Fest steht, dass Kinder immer noch eines der größten Karrierehindernisse darstellen.

Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Studie „Leben & Arbeiten in Deutschland“ aus dem Jahr 2012.  Auch  hochqualifizierte Akademikerinnen übernehmen weiterhin die Aufgabe der Kinderbetreuung, während der Mann seine Karriere verfolgt. Dabei geben 40 % der kinderlosen Frauen an, dass die hohe berufliche Belastung eine Hauptursache für den Verzicht auf die Familiengründung darstelle.

Doch ist es wirklich so leicht Kindererziehung mit dem Studium oder der Ausbildung zu vereinbaren?

Die Gesamtzahl der studierenden Eltern in Deutschland beträgt 7 %. Studien zeigen, dass sich bei einem Studium mit Kindern die Studienzeit erhöht und Abbruchquote steigt.
Durch die Einführung des Bachelor und Mastersystems haben Studentinnen mit einer 50 Stundenwoche kaum mehr Zeit als berufstätige Frauen. Auch an der Uni fehlt es an Kinderbetreuungsplätzen, flexiblen Stundenplänen und finanzieller Unterstützung. Trotzdem geben 60 % der Befragten Studentinnen mit an, dass sie sich wieder für ein Studium mit Kind entscheiden würden.Doch sollte nicht jede Frau selbst darüber entscheiden dürfen, wann sie Kinder bekommen möchte, ohne damit ihre Chance auf Erfolg zu verbauen?

Den „richtigen“ Zeitpunkt Kinder zu bekommen gibt es nicht. Wichtig ist, dass sowohl in der Politik als auch in den Unternehmen die Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden, dass sich Frauen den Wunsch nach Familie und Karriere erfüllen können, egal in welcher Lebensphase sie sich befinden. Dazu gehören unter anderem der Ausbau der Kinderbetreuung, sowie qualifizierte Teilzeitstellen und Elternbeauftragte an Universitäten und in Firmen.