Hohes Armutsrisiko für Deutschlands Frauen

On März 30, 2013, Veröffentlicht von , in Beruf und Karriere, By ,,,, , mit Kommentare deaktiviert für Hohes Armutsrisiko für Deutschlands Frauen

Trotzt stetigem Wirtschaftswachstum geht aus dem neuem Armuts- und Reichtumsbericht hervor, dass jeder siebte Bürger in Deutschland von Armut betroffen ist.

Besonders für Frauen in Deutschland gilt, dass sie aufgrund der bestehenden Verhältnisse und Strukturen einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt sind, allein wegen ihrem Geschlecht. Es gibt kaum ein größeres Armutsrisiko in Deutschland, als  alleinerziehende Mutter zu sein, vierzig Prozent leben von Arbeitslosengeld II.

Doch wie passen die hohen Beschäftigungszahlen mit dem wachsenden Armutsrisiko zusammen?

Neben den bekannten Gründen, dass Frauen durchschnittlich weniger verdienen als Männer, häufiger Lücken im Erwerbsleben haben und  immer noch häufig finanziell abhängig von ihrem Ehepartner sind,  kommt hinzu, dass immer mehr, früher feste Beschäftigungsverhältnisse, zu sogenannten Minijobs werden.

Laut Informationen des Sozialministeriums sind besonders Frauen armutsgefährdet, die jahrelang einen Minijob ausüben. So besteht zwar eine Beschäftigung, doch das Gehalt reicht nicht aus, um ein Lebensstandard zu erreichen, der als „normal“ gilt.

Derzeit haben 7,4 Millionen Menschen in Deutschland eine Stelle auf 400-Euro-Basis, für die sie keine Steuern und Sozialabgaben zahlen müssen. Davon waren Mitte 2011 knapp 4,65 Millionen Frauen. Gut zwei Drittel von ihnen haben ausschließlich diesen Minijob. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat ausgerechnet, dass eine Frau die 45 Jahre einen Minijob ausübt, eine monatliche Rente von rund 140 Euro erhalten würde, was weit unter dem Niveau von Hartz-IV liegt.

Gerade alleinerziehende Frauen nehmen Minijobs an, die weit unter ihren Qualifikationen liegen, um das Wohlergehen ihrer Kinder zu sichern, diese zum Beispiel nicht durch einen Umzug aus dem bekanntem Umfeld gerissen werden  und  nicht von Sozialhilfe leben müssen.

Doch Studien zeigen, dass nur 14 Prozent der Frauen danach in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wechseln. Somit bleibt der Großteil der Frauen in Arbeitsverhältnissen gefangen, die nicht Existenz sichernd sind.

Hier muss die Politik zum Zug kommen. Eine Umwandlung der Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse und eine Aufwertung der Arbeitsfelder, wie dem Pflegebereich, in dem hauptsächlich Frauen tätig sind, muss erfolgen, um Frauen vor der Armutsfalle zu bewahren.

 

Das könnte Sie auch interessieren: