Wie ist das mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf?
Familienfreundlichkeit ist bei vielen deutschen Unternehmen nur Fassade und ein familienfreundliches Image scheint den Unternehmen häufig wichtiger zu sein als gelebte Realität. Das zumindest ist das Ergebnis einer Studie der Managementberatung A.T. Kearney. Für die Studie wurden im September und Oktober 2013 insgesamt 1.771 Arbeitnehmer repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Bildung befragt. Mehr unter http://www.atkearney361grad.de/t-kearney-studie-vereinbarkeit-von-familie-und-beruf-keine-selbstverstaendlichkeit-deutschen-unternehmen/
Und was sagt uns die Studie? Weder haben die Arbeitnehmer das Gefühl, dass ihr Unternehmen in Familienfreundlichkeit investiert noch erwähnen sie, dass es familienfreundliche Leistungen gibt. Schade eigentlich, wenn man Martin Sonnenschein von A.T. Kearney glaubt, denn laut ihm sind motivierte, loyale Mitarbeiter das Ergebnis von Familienfreundlichkeit. Denn diese Mitarbeiter empfehlen das Unternehmen weiter und das ist in Zeiten von demografischen Wandel und Fachkräftemangel nicht zu unterschätzen.
Aber erschreckend ist die Tatsache, dass jeder 3. Befragte Karrierenachteile befürchtet, wenn er überhaupt familienfreundliche Leistungen in seinem Unternehmen annimmt.
Teilzeit ist immer noch Frauensache
Und auch das Thema „Teilzeit“ kommt nicht gut weg. Teilzeitmodelle, die sich meist an Frauen richten oder die Unterstützung von Erwerbsunterbrechungen können zum so genannten „Mummy-Track“ werden, ein totes Karrieregleis für Mütter. Laut der Untersuchung haben trotzdem 62 % der Mütter und lediglich 7% Prozent der Väter Teilzeitarbeit genommen.
Was ziehen wir aus der Studie? Ein Fazit, dass durchaus plausibel ist, aber dennoch nichts Neues in sich birgt: Unternehmen sollten angehalten werden, die Arbeit flexibler zu organisieren, Führung sollte auch ohne Vollzeit möglich sein und sich vor allem stärker an die Tagesabläufe von Familien anpassen….
Wie gut, dass am 07.04.2014 beim Unternehmenstag „Erfolgsfaktor Familie 2014“ über neue Konzepte diskutiert wurde, damit Familien eine partnerschaftliche Aufteilung zwischen Erwerbs- und Familienverantwortung zu ermöglichen. Rund 400 Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen, Organisationen, Verwaltung und Politik tauschten sich dabei über Karrieremodelle für Eltern, betriebliche Maßnahmen für Väter und Arbeitszeitmodelle für Mütter aus. Wer sich dazu informieren möchte und auf dem aktuellen Stand der Dinge sein will, sollte die Website von „Erfolgsfaktor Familie“ aufrufen….. http://www.erfolgsfaktor-familie.de/default.asp?nlc=1&id=70&pid=744