Elternzeit für Väter im Trend

On November 12, 2013, Veröffentlicht von , in Beruf und Karriere, By ,, , mit Kommentare deaktiviert für Elternzeit für Väter im Trend

Was in skandinavischen Ländern schon lange normal ist, wird nun auch in Deutschland immer häufiger:  Väter gehen in die Elternzeit.  Das statistische Bundesamt für 2012 hat herausgefunden, dass rund ein Viertel aller Väter mindestens eine Auszeit von zwei Monaten nimmt, wenn der Nachwuchs zur Welt kommt.  Damit nimmt jeder fünfte Vater in Deutschland bezahlte Elternzeit in Anspruch.

Während sich  in Schweden Paare die Elternzeit schon seit 40 Jahren teilen, gibt es in  Deutschland erst seit dem Jahr 2007 die sogenannten Vätermonate. In dieser Zeit übernimmt der Staat 65 Prozent des durchschnittlichen Nettoverdienst, maximal 1.800 Euro im Monat. Derzeit können Eltern 14 Monate Elterngeld in Anspruch nehmen, jedoch nur, wenn beide Partner mindestens zwei Monate Auszeit nehmen. Über diese zwei Monate geht die Arbeitspause von Männern im Schnitt kaum hinaus.  Während Mütter in den meisten Familien rund ein Jahr Elterngeld beantragen, nehmen die Männer durchschnittlich 3,3 Monate Väterzeit. Nur 7 von 100 Männern nehmen sich ein ganzes Jahr Auszeit für die Familie.

Gründe für die kurze Auszeit von Männern sind, dass sie immer noch mehr in ihren Berufen verdienen als die Partnerinnen und die geringe Akzeptanz bei den ArbeitgeberInnen. Mehr als 30 Prozent der Männer geben an, dass sie aus betrieblichen Gründen keine längere Väterzeit nehmen können. Während die Vätermonate in großen Unternehmen weitgehend akzeptiert werden, empfinden ArbeitgeberInnen in mittleren und kleinen Betrieben längere Auszeiten als Zumutung. Denn es fehlen meistens klare Vertretungsregeln für die Zeit der Abwesenheit und die Arbeit wird auf die verbliebenen KolegInnen verteilt.  Außerdem müssen Väter  die ArbeitgerberInnen erst relativ spät über die geplante Auszeit informieren. Während Frauen ihre Schwangerschaft schon nach der 12. Schwangerschaftswoche bekannt geben sollten, müssen Männer das Unternehmen mindestens sieben Wochen vor der Elternzeit in Kenntnis setzten.

Dabei können die Unternehmen bei entsprechender Vorbereitung sogar von der Auszeit der Väter profitieren, wie das Beispiel Schweden zeigt.  Dort nehmen 80 Prozent der Männer mit Kindern eine Auszeit und die Unternehmen befürworten diese hohe Resonanz. Denn es werden mehr Beschäftige qualifiziert, um Väter in der Elternzeit zu vertreten. Außerdem kehren die Väter nach der Auszeit immer in ihre Unternehmen zurück und bringen zusätzliche Erfahrungen mit, die sie im Familienleben gesammelt haben. In Deutschland können die kurzen Ausfallzeiten von Vätern dazu genutzt werden, Nachwuchskräfte zu fördern, die durch die Vertretungszeit einen Einblick in das Unternehmen erhalten und erste Berufserfahrung sammeln können. Als gutes Beispiel geht der Technologiekonzern Robert Bosch voran, in dem im Jahr 2012 rund 2400 Väter Elternzeit nahmen. Das Unternehmen hat erkannt, dass die Vätermonate die MitarbeiterInnen motivieren und Bewegung innerhalb des Betriebes fördern. Doch damit die Elternzeit für Väter auch in Deutschland zur Normalität werden kann, muss es mehr von diesen guten Beispielen geben.

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