22 Prozent sind nicht genug

On November 12, 2013, Veröffentlicht von , in Beruf und Karriere, By ,,,,, , mit Kommentare deaktiviert für 22 Prozent sind nicht genug

Die Anzahl von Frauen in deutschen Aufsichtsräten ist angestiegen. Nach einer aktuellen Untersuchung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapiere sind 101 der 488 Mandate in Aufsichtsräten von Frauen besetzt. Damit stieg der Anteil von 19, 4 Prozent im Vorjahr auf 21,9 Prozent.  Doch die 40 Prozent Quote, die von der EU gefordert wird, ist damit noch lange nicht erreicht.  Der Grund für den geringen Zuwachs ist, dass immer noch kaum Frauen für die Wahl in die Aufsichtsräte vorgeschlagen werden.

Der „Frauen Karriere Index“ (FKI), der Unternehmen freiwillig dazu anregen sollte, mehr Frauen in Führungspositionen einzustellen, scheint gescheitert. Nur 32 von über 3 Millionen Unternehmen beteiligen sich an dem FKI,  der von Familienministerin Kristina Schröder ins Leben gerufen wurde.  Das sind gerade mal 0,001 Prozent. Der einzige Konzern der die Quote von 40 Prozent einhält ist Henkel, wo 43, 8 Prozent der Mandate von Frauen besetzt sind. Danach folgt die Telekom mit 35 Prozent.  Auch bei der Allianz, Beiersdorf, der Commerzbank und der Deutschen Bank liegt der Frauenanteil jeweils bei 30 Prozent oder etwas mehr. Doch insgesamt geht der Frauenanteil in den DAX-30-Unternehmen sogar zurück.  Er sank von 7,7 Prozent zu Jahresbeginn auf 6,9 Prozent. Einige Unternehmen haben sich in dem Ranking zwar verbesserst, aber das Tempo in dem der Frauenanteil steigt, verlangsamt sich. Bei den Unternehmen Fresenius und Fresenius Medical Care sitzt keine einzige Frau im Kontrollgremium.

Um das Ziel von einer 40 Prozent Quote zu erreichen ist die Einführung einer Flexiquote, wie die CDU in ihrem Wahlprogramm festgelegt hat, nicht ausreichend und eine gesetzliche Regelung ab dem Jahr 2020 ist eindeutig zu spät. Dennoch gibt es Hoffnung für eine Quote, denn die Frauen der SPD sind nur zu einer großen Koalition bereit, wenn eine gesetzliche Frauenquote für Aufsichtsräte und Vorstände von Unternehmen beschlossen wird und zwar so bald wie möglich. Außerdem knüpfen sie die Zustimmung zu einer großen Koalition an die Abschaffung des Betreuungsgeldes und an ein Gesetz für die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern.

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