Bitte nicht so tiefstapeln!

Frauen unterschätzen sich. Das geht aus der aktuellen Umfrage „Student Survey 2013“, die von der AoN – AGENTUR ohne NAMEN GmbH unter 400 Studentinnen durchgeführt wurde, hervor.

Nur 39 Prozent der Frauen bestimmen ihren Wert als Arbeitskraft aus ihrem „Nutzen für das Unternehmen“.

Auch bei den Gehaltsvorstellungen wird die eigene Geringschätzung deutlich.

So entschieden sich 23 Prozent der Studentinnen auf die Frage, welches Bruttogehalt sie für die erste Vollzeitstelle für angemessen halten, für die Spanne von 1.000,- bis 2.000 Euro. Demgegenüber betrachten 28 Prozent der Männer die Gehaltsspanne von 4.000 bis 6.000 Euro als angemessen. Bei den Frauen sind es dagegen nur 7 Prozent.

Woran liegt das Phänomen des Tiefstapel-Syndroms?

Soziologen sehen den Grund in der Erziehung. Während Jungs oft  für die Selbstdarstellung gelobt werden, hören Mädchen Sätze wie „Eigenlob stinkt“. Sie werden dagegen dafür belohnt, sich anzupassen, beziehungsorientiert und  freundlich zu sein.

So wird Frauen im späteren Berufsleben, die offen zu ihren Fähigkeiten stehen und die auch mal die Ellenbogen ausfahren, oft mit Abwertung begegnet.

Mit dieser Reaktion umzugehen, fällt Frauen besonders schwer, da sie viel Wert auf den Rückhalt in ihrer Umgebung legen. Außerdem sind Frauen schnell dabei, ihre eigenen Fähigkeiten herunter zu werten. Nach dem Motto „wenn ich das kann, können das auch andere“.

Eine solche Prägung kann und muss überwunden werden. Denn wer sich selbst wenig Wert schätzt, wird auch von anderen so wahr genommen. Wenn sich Frauen ihrem Nutzen für den Arbeitgeber nicht bewusst sind, wirkt sich das negativ auf das Einstiegsgehalt und alle nachfolgenden Gehaltsverhandlungen aus. Gutes Selbstmarketing entscheidet oft über die Karriere.

Zuerst müssen Frauen diese Verhaltensweisen analysieren und dann bewusst durchbrechen.

Wann und warum stelle ich mein eigenes Licht unter den Scheffel? Wenn Frauen sich kompetent genug für eine Position fühlen, sollten sie diese einfordern und zwar laut und deutlich. Wer nämlich nicht übergangen werden will, muss seine Kompetenzen nach außen hin kommunizieren, ohne Hemmungen bei der Eigenwerbung.

Dieses neue Selbstbewusstsein muss erst mal gelernt werden. Es gibt dafür kein Kochrezept, sondern jede Frau muss für sich selbst herausfinden, mit welchem Verhalten sie sich wohl und sicher fühlt. Denn es geht darum den eigenen, weiblichen Karriereweg zu finden.

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