Keine Ausnahmen bei der Frauenquote

On August 5, 2013, Veröffentlicht von , in Beruf und Karriere, By ,,,,,,, , mit Kommentare deaktiviert für Keine Ausnahmen bei der Frauenquote

Als die  EU- Kommissarin Viviane Reding dieses Jahr  die Frauenquote von 40 Prozent  durchsetzte, galt diese Forderung nur für  die Kontrollgremien börsenorientierter und öffentlicher  Unternehmen.  Doch trotz des hohen Wiederstandes gegen die Quote, wird diese Regelung nun auf alle Firmen, die Aktiengesellschaften sind, oder werden wollen, erweitert.

Zunächst war  beschlossen worden, dass Betriebe  mit  weniger als 250 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von weniger als 50 Millionen Euro, die Anforderungen nicht erfüllen müssen.  Jetzt sollen auch die 21 Millionen Unternehmen, die von der EU-Kommission als klein und mittelständisch aufgeführt sind, die Quote von 40 Prozent bis zum Jahr 2020 erreichen. Da mittelständische Unternehmen in Europa an Bedeutung und Einfluss gewinnen, sollen diese auch bei der Geschlechtergleichberechtigung einer Vorreiterrolle spielen, so die Begründung.

Ein weiterer Schritt um die Gleichberechtigung voranzutreiben ist eine verschärfte Sanktionierung bei Verstößen gegen die Quotenregelung. Die EU-Mitgliedstaaten müssen jetzt Strafen für Verstöße festsetzen, wie Geldbußen oder die Annullierung einer Aufsichtsratswahl. Außerdem kann den Unternehmen ein „Ausschluss von öffentlichen Ausschreibungen“ drohen.

Wie notwendig diese Verschärfungen sind, zeigen aktuelle Studien zur Entwicklung des Anteils von Frauen in Führungspositionen und Vorständen. In den letzten zwei Jahren ist der Frauenanteil in den Chefetagen nur minimal gestiegen. Gerade bei den mittelgroßen Unternehmen hat sich der Anteil weiblicher Führungskräfte nach der BDI Studie, nur von 1,87 auf 3, 7 Prozent gesteigert. Außerdem haben von den 50  mittelgroßen DAX Unternehmen nur 8 eine Frau im Vorstand sitzen.

Die börsenorientierten Aktiengesellschaften kommen im Jahr 2013 auf 17, 2 Prozent Frauenanteil und 6 Prozent in den Vorständen. Das ist ein Zuwachs von 5,1 Prozentpunkten. Daran zeigt sich, dass eine freiwillige Flexi-Quote zu wenig Druck auf die Konzerne ausgeübt hat- nur mit einer verschärften Quotenregelung wird sich der Prozess insgesamt beschleunigen.

 

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