Mehr Frauen – weniger Gehalt

Zuerst die gute Nachricht: Immer mehr Frauen schaffen es in Deutschlands Führungsetagen.

Laut einer Studie gingen in den letzten 12 Monaten rund 41 Prozent der neu zu besetzenden Stellen in deutschen Vorständen und Aufsichtsräten an Frauen. Nach den Zahlen der Personalberatung Egon Zehnder liegt Deutschland damit sogar über dem europäischen Durchschnitt.

Mitte 2012 waren 12, 8 Prozent der deutschen Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder weiblich, im Jahr 2011 waren es nur 8,7 Prozent. Zieht man die Positionen in den Aufsichtsräten ab, sind es jedoch nur 4,5 Prozent Frauen in deutschen Vorständen. Bei den 41 deutschen Gesellschaften die für die Studie untersucht wurden, handelt es sich um große Unternehmen. Die Zahlen bilden also vor allem die Entwicklung in börsennotierten Konzernen ab.

Jetzt die schlechte: Frauen in Führungspositionen verdienen auch im Jahr 2012 noch 21% weniger als ihre männlichen Kollegen. Erhebungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigen auch, dass Frauen  bei Sonderleistungen wie Firmenwagen, privaten Computern und Mobiltelefonen zu kurz kommen.

An einer unterschiedlichen Ausbildung kann es nicht liegen. 64 Prozent der Frauen und 66 Prozent der Männer verfügen über einen Hochschulabschluss. Wenn Frauen weniger Berufserfahrung mitbringen, liegt es vor allem daran, dass sie früher in Führungspositionen aufrücken.

Denkbarer Grund für den Lohnunterschied ist laut der Studie hauptsächlich die Diskriminierung  von Seiten des Arbeitgebers.