Programmiererinnen gesucht!
Wo sind die Frauen in der IT Branche? Diese Frage stellten sich auch die Veranstalter des Projekts „Rail Girl´s“, das im April 2012 in Berlin stattfand. Deshalb organisierten sie einen Programmierworkshop nur für Frauen. Bei der Initiative aus Finnland lernen Anfängerinnen in einem monatlichen Kurs die Programmiersprache Ruby. Auch Projekte wie der Girl´s Day oder „Komm nach MINT“ sollen schon bei jungen Frauen das Interesse für Informatikberufe wecken.
Trotz alle dem sind in Hightech-Unternehmen im Durchschnitt nur 15 Prozent der angestellten Fachkräfte weiblich. Das Ziel des letzten IT- Gipfels bis 2020 den Frauenanteil im Topmanagement auf knapp 17 Prozent zu steigern ist daher sehr ehrgeizig. Da der Frauenanteil im Informatikstudium nur bei 20 Prozent und bei den Auszubildenden bei 10 Prozent liegt, müsste jede Frau, die heute eine Ausbildung im IT-Bereich beginnt, sofort zur Führungskraft aufsteigen.
Dabei ist das Klischee des Computernerds längst nicht mehr realitätsgetreu. Mitarbeitende des IT Bereiches reisen heute viel, nehmen an Meetings teil und leben ihre Kreativität beim Entwickeln von neuen Spielen aus. Auch das Vorurteil, Frauen kennen sich schlechter mit Computertechnik aus, scheint nicht zu greifen. Nach einer Studie des statistischen Bundesamtes surfen Frauen heutzutage fast genauso intensiv im Internet wie Männer.
Woran liegt es wirklich, dass Programmiererinnen so stark unterrepräsentiert sind?
Das „Trendence Graduate Barometer 2011“ zeigt, dass nur etwa 35 Prozent der Befragten IT-Studentinnen bereit sind, ihr Privatleben dem Beruf unterzuordnen. Die Firmen der StudenIT- Branche müssen also verstärkt darauf achten, dass Arbeitnehmerinnen Beruf und Familie verbinden können. Außerdem schreckt viele Frauen die männerdominierte IT – Szene ab, da diese bereits bessere Netzwerke gebildet hat. Auch hier müssen die Firmen mit Gleichheit beim Gehalt ein Zeichen setzen.
Einige Universitäten haben bereits begonnen, Studentinnen in der Informatik vermehrt zu unterstützen. Die Hochschule Bremen hat zum Beispiel den „Internationalen Frauenstudiengang für Informatik“ geschaffen