Frauen in der Mitte

On Juni 2, 2013, Veröffentlicht von , in Beruf und Karriere, By ,,,,,,,, , mit Kommentare deaktiviert für Frauen in der Mitte

Warum nicht in den Mittelstand? Diese Frage sollten sich besonders Frauen stellen. Mittelständler locken nämlich mit hohen Karrierechancen und flexiblen Arbeitszeiten.

Während in Großkonzernen Teilzeitstellen die Ausnahme darstellen, kommen mittelständische Firmen den Bewerberinnen mit flexibler Arbeitseinteilung entgegen.  Dass neben besseren Gestaltungsmöglichkeiten auch  die Aufstiegsmöglichkeiten besonders gut sind, zeigt eine aktuelle Studie der Commerzbank. Unter dem Titel „Frauen und Männer an der Spitze – So führt der deutsche Mittelstand“ wurden 4.000 Unternehmen mit einem Mindestumsatz von 2,5 Millionen Euro untersucht. Das Ergebnis: Jedes fünfte Unternehmen wird von einer Frau geführt. Der Anteil liegt damit weit über dem von Großunternehmen und Dax-Konzernen. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sind dort nur drei Prozent der Vorstände weiblich.

Bei dieser Entwicklung im Mittelstand handelt es sich um einen positiven Trend. Im Jahr 2002 waren erst 15 % der mittelständischen Unternehmensinhaber weiblich. Da der Anteil von jungen Chefinnen besonders hoch ist, steigt die Quote weiterhin an. Die Gleichstellung könnte daher, zumindest im Mittelstand, bis zum Jahr 2035 erreicht werden.

Im Branchenvergleich wir deutlich, dass die meisten Frauen im Gesundheitswesen tätig sind. Auch bei unternehmensbezogenen Dienstleistungen sowie im Medien- und Verlagswesen gibt es überdurchschnittlich viele Frauen in Führungspositionen. In Branchen wie der Logistik, im Maschinenbau, in der chemisch-pharmazeutischen Industrie oder am Bau sind weiterhin wenig weibliche Führungskräfte zu finden.

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist: Je kleiner das Unternehmen, desto häufiger wird es von einer Frau geführt. Laut Commerzbank beschäftigen kleine Firmen mit 2,5 bis 12,5 Mio. Euro Jahresumsatz mit 21 Prozent die meisten Frauen in Top-Positionen. Bei größeren Mittelständlern sind es nur noch 18 Prozent.

Auch der Führungsstil von Frauen ist untersucht worden. So steigt der Umsatz von weiblich geführten Mittelständlern weniger als bei vergleichbaren Männerbetrieben. Der Studie zufolge wollen Frauen ihre Unternehmen langsamer wachsen lassen, um Risiken wie eine hohe Verschuldung zu umgehen. Im  Ergebnis sanken dadurch die Umsätze  weiblich geführter Unternehmen zur Zeit der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 weitaus weniger als die der Männer geleiteten Firmen.

Der Mittelstand bietet Frauen insgesamt eine gute Möglichkeit ihre Fähigkeiten als Chefinnen einzusetzen. Doch auch mittelständische Unternehmen weisen noch Defizite auf, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Karriere geht. Einer Studie der Wirtschaftsförderung Stuttgart zufolge betreiben erst acht Prozent der regionalen Unternehmen einen eigenen Kindergarten. Außerdem fehlt es noch an Programmen, die Frauen den Widereinstieg in das Berufsleben nach einer längeren Pause erleichtern.

 

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